Stickoxid-Grenzwerte

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spitzerer
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Stickoxid-Grenzwerte

Beitrag von spitzerer »

Das Schlimme ist, daß seitens der Politiker und VOR ALLEM DER GRÜNEN so getan wird, als seien die neuen Stickoxid-Grenzwerte über Nacht über uns hineingebrochen.

Dieser im Sinne des Gesundheitsschutzes absolut sinnvolle Grenzwert wurde vor 9 Jahren beschlossen, daß er kommen wird, ist seit mindestens 11 Jahren bekannt.
Hätte man parallel zur Verabschiedung dieser sog. NEC-Richtlinie auch gleichzeitig die Emissionsvorschriften für Kraftfahrzeuge aller Art (auch von solchen, die nur 2 Räder haben, die LKW heissen, die auf Schienen fahren ...) angepasst, hätten wir jetzt sauberere Luft, kein Stickoxid-Problem und keine Verbots- und Regulierungswut.

Stattdessen hat man die Abgasgrenzwerte zwischen Benzinern und Dieseln immer weiter voneinander entkoppelt, so dass noch bis zum 1.1.2015 Diesel-PKW verkauft werden dürfen, die nicht einmal die für Benziner vor 10 Jahren eingeführten Stickoxid-Grenzwerte einhalten.

Wobei auch ohne gesetzlichen Zwang derart niedrige Stickoxid-Emissionen vor über 20 Jahren Stand der Technik bei Benzinern waren. Der ADAC hat bereits 1986 in einem Test fetsgestellt, daß viele damalige Benziner die Grenzwerte um bis zu 99% unterschritten haben.
Was nicht daran lag, daß die Autos sooo toll waren, sondern daran, daß die Grenzwerte -was auch sonst- der Realität um entscheidende Jahre hinterher liefen.

Wohl gemerkt: Das krasse Auseinanderdriften der Stickoxid-Grenzwerte zwischen Benzinern und Dieseln hat erst vor 10 Jahren begonnen, zu einer Zeit, als jeder Verantwortliche wissen musste, wohin die Reise dank der NEC-Richtline gehen wird.

Noch letztes Jahr hat man den ahnungslosen Verbrauchern unter dem Slogan "Umweltprämie" massenhaft Euro4-Kleinwagen (darunter viele Diesel, die im Kleinwagensegment zusätzlich zum Stickoxid-Problem fast immer ohne Rußfilter daher kommen) aufgeschwatzt.
Wer sich ab und zu auf dem Schrottplatz umgeschaut hat, sah dort massenhaft Euro3-Benziner, die abgewrackt wurden.

Viele Verbraucher werden jetzt ein hervorragendes ökologisches Gewissen haben, obwohl sie durch den lt. Politik umweltfreundlichen Fahrzeugtausch ihren Stickoxid-Ausstoß verdoppelt und den Feinstaubausstoß ver-x-huntertfacht haben.

Das durch chaotische, unkoordinierte Politik verursachte Probem jetzt den Verbraucher ausbaden zu lassen, ist ein Unding und seitens der politisch Verantwortlichen eine Flucht vor der eigenen Verantwortung.

Schließlich hat man dem Verbraucher immer erzählt, neue Autos seien sooo viel umweltfreundlicher als alte.


Wer als verantwortlicher Politiker in Kenntnis der NEC-Richtlinie (oder in unverantwortbarer Unkenntnis derselben) so handelt, und dann die Nutzung von PKW beschränkt, um das selbst verursachte Problem zu lösen, sollte eigentlich ein massives Rechtfertigungsproblem haben...
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