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Arbeitstreffen des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut 10.02.2010
Liebe Mitglieder,
gestern fand in Berlin die erste Arbeitssitzung des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut statt. Ich möchte Sie/Euch ganz kurz über die Inhalte der Sitzung informieren.
Die Tagesordnung umfasste folgende Punkte:
a) Fahrverbote im Zusammenhang mit Stickoxidgrenzwerten (NOx) und Umweltzonen
b) Einführung von Wechselkennzeichen
c) Verwendung des roten Oldtimerkennzeichens in der EU
d) Zertifizierung von spezialisierten Oldtimerwerkstätten, Berufsbild für Oldtimerrestaurierung
e) Gasanlageneinbau, Beibehaltung des H-Kennzeichens
f) Ausnahme vom Sonntagsfahrverbot für Oldtimer-LKW
Zu a)
Die Sorge um Fahrverbote für Oldtimer wegen der seit 01.01.10 geltenden Stickoxidgrenzwerte konnte dem Plenum genommen werden. Sowohl der MdB Dr.Andreas Scheuer, als auch der MdB Jens Koeppen haben versichert, daß es hierzu keine Pläne oder Absichten gibt. Die Politik wird am bestehenden Ausnahmekatalog nicht rütteln!
Zu b)
Die Ministeriumsebene ist der Einführung eines Wechselkennzeichens positiv eingestellt und verfolgt diese Absicht ernsthaft im Hinblick auf zukünftige Mobilitätskonzepte. Allerdings, das nehme ich vorweg, geht es vorab nicht um die Einführung eines H-Wechselkennzeichens! Die Ausgestaltung eines Wechselkennzeichens für Alltagsautos gestaltet sich bereits sowohl aus versicherungs- als auch TÜV-technisch schwierig, weshalb noch einige Zeit ins Land gehen wird, bis alle Detailfragen geklärt sind. Die Versicherungswirtschaft hat allerdings bereits Bereitschaft zur Unterstützung und Umsetzung signalisiert.
Zu c)
Das Problem sind die jeweiligen Anforderungen der EU-Länder an den Erhaltungs- und technischen Zustands der einreisenden Fahrzeuge. Da das 07er keine offizielle Zulassung ist kann das Einreiseland die Einreise verweigern. Hier könnte eine Gesetzesänderung Abhilfe schaffen, wenn man der 07er wieder den Status einer Zulassung einräumte. Ansonsten möchte man in Richtung EU nicht aktiv werden, da Deutschland im Bereich Oldtimer die liberalsten Regelungen hat, fürchtet man eine EU-Harmonisierung, welche uns deutliche Nachteile bescheren könnte.
Zu d)
Eine Abfrage des ZDK hat ergeben, daß ein neues Berufsbild im Rahmen der Oldtimerrestaurierung sage und schreibe lediglich 36 (!) neue Stellen schaffen würde. Diese Zahl wurde im Plenum massiv in Zweifel gezogen. Aufgrund dieser schwachen Resonanz hat das ZDK die Einführung eines neuen Lehrberufes eingestellt und stattdessen ein Partnerschaftsmodell eingeführt, in dessen Rahmen sich Betriebe zum speziellen Oldtimerrestaurierungsbetrieb zertifizieren lassen können.
Zu e)
Zustimmung zur Beibehaltung des H-Kennzeichens beim Einbau einer Gasanlage kam vom VDA, die DEKRA ist dagegen. Die DEKRA hält die geltende Regelung, in welcher eine Gasanlage dann H-tauglich ist, wenn sie entweder in den ersten zehn Zulassungsjahren des Fahrzeugs eingebaut wurde oder bereits seit zwanzig Jahren eingebaut ist, für ausreichend. Das Problem seitens der Politik ist jedoch ein ganz anderes: Die damit einhergehende Doppelsubvention sowohl über den steuerlich bessergestellten Treibstoff als auch das H-Kennzeichens wird kritisch gesehen.
Zu f)
Eine Abfrage beim Präsidenten der NVG als größten Nutzfahrzeugclub hat ergeben, daß man mit der momentan geltenden Regelung zufrieden ist und keine generelle Ausnahme fordert!
Wie erwähnt, dies ist nur ein kurzer Abriß aus der Sitzung. Gerne bin ich bereit, am morgigen Freitag beim Stammtisch der IKM in Stuttgart-Heslach bei den Gartenfreunden ausführlicher zu berichten. Ich würde mich über eine zahlreiche Teilnahme sehr freuen. Wollen wir hoffen, daß das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Bei Fragen stehe ich Ihnen/Euch gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Ihr/Euer
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
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Retro-Classics 2010
Sie ist auch in diesem Jahr vorüber gegangen, die Retro-Classics und jetzt ist es zunächst einmal an der Zeit, den am Sonntagabend beinahe schon tiefentladenen Akku in dieser Woche wieder zu laden.
Unserem Aufruf im letzten Rundschreiben, den Stand der Initiative zu besuchen sind sehr viele Messebesucher gefolgt, so daß die Drei-Mann-Besetzung beinahe permanent im Dialog mit ihnen stand. Viel beachtet wurde unser Exponat, ein Skoda 1000 MB aus dem Jahre 1967, der einzige der ganzen Messe. Dieser weckte bei einigen Besuchern wehmütige Erinnerungen.
Ich kann ohne Übertreibung sagen, daß diese Retro-Classics für uns die bislang beste war. Wir dürfen zwei neue Clubs in unseren Reihen begrüßen: Die MBIG e.V. (Mercedes-Benz Interessengemeinschaft) und den 1.VW-Käfer-Club Heilbronn e.V. Des weiteren konnten noch einige Messebesucher von unserer Arbeit überzeugt und Mitgliedschaften abgeschlossen werden. Die Initiative vertritt damit eine beachtliche Anzahl Oldtimerfahrer. Auch Aufkleber und Anstecknadeln fanden so viel Abnehmer wie noch nie. Am besten kam allerdings unsere, der Feinstaubplakette nachempfundene, blaue H-Plakette für die Windschutzscheibe an.
Insgesamt war zu beobachten, daß sich die Gesprächsinhalte deutlich gewandelt haben. Lag der Schwerpunkt in der Vergangenheit beim Sorgenkind ?Umweltzone?, so wollten sich sehr viele Besucher über die aktuelle politische Situation erkundigen; u.a. wurde häufig nach der Einführung eines Wechselkennzeichens und der Arbeit des Parlamentskreises gefragt.
Das Thema ?Mobile Kultur? griff der Vertreter einer nordrhein-westfälischen Stadt auf, der uns am Stand besuchte und sich mit uns über Kooperationsmöglichkeiten austauschte. Es wurde vereinbart, das vielversprechende Gespräch in Kürze fortzusetzen.
Auch in Richtung ?Tag des offenen Denkmals? haben wir etwas im Köcher; darüber umfangreich zu berichten wäre jedoch verfrüht. Das Thema ist für uns nach wie vor aktuell und wird ernsthaft vorangetrieben. Ich hoffe, in einem der nächsten Rundschreiben bereits Konkreteres berichten zu können. Halten Sie sich den 12.09.2010 frei! Wir werden in Niedersachsen sein, soviel sei schon einmal verraten.
A propos Niedersachsen: Die Initiative konnte in Tim Wrede einen zusätzlichen regionalen Ansprechpartner in Niedersachsen gewinnen. Sie erreichen Tim Wrede unter der E-Mailadresse wrede@kultur-mobil.org.
Am Rande der Retro-Classics traf sich am Donnerstagabend der Ladenburger Kreis. Eine szeneübergreifende Institution, welche von der IKM organisiert und einberufen wird und sich zweimal im Jahr trifft. Dem Ladenburger Kreis waren bislang angeschlossen der ASC, der DAVC, der DEUVET, Autoconsult, der AvD sowie die Motor-Klassik. Seit Anfang 2010 wurde der Kreis um internationale Teilnehmer erweitert, genauer gesagt durch die BeNeLux-Länder Holland, Belgien und Luxemburg, vertreten durch die dortigen Verbände FEHAC, BFOV und LOF, da es heutzutage sinnvoll ist, sich länderübergreifend auszutauschen. Durch EU-Regularien stehen auch unsere Nachbarn vor vergleichbaren Herausforderungen. Es wurden die u.a. die Themen ?Parlamentskreis? und ?H-Kennzeichen mit DIN-Schrift? aufgearbeitet.
Zum 125-jährigen Jubiläum der Patentanmeldung seiner ?Standuhr? am 03.04., haben wir Gottlieb Daimlers wichtigen Schritt auf unserem Infoportal entsprechend gewürdigt. Sie finden in der Rubrik ?Historische Mobilität? interessante Ausführungen rund um den Motor, der zuallererst in einem Motorrad, dem Daimler?schen Reitwagen, Verwendung fand.
Lassen Sie mich noch auf ein hinreißendes Buch hinweisen: ?Silberpfeile - Die Duelle der Grand-Prix-Teams von Mercedes-Benz und Auto Union 1934-1939? ist ein wunderbares Bilderbuch, garniert mit einer Fülle an Informationen rund um die Zeit, als Rennfahrer noch tollkühne Männer in ?fliegenden? Kisten waren. Die ausführliche Vorstellung finden Sie in der Literaturecke unseres Infoportals.
Abschließend möchte ich meinen Wunsch zum Ausdruck bringen, Sie möglichst zahlreich auf der Techno-Classica, in Halle 5, Stand 317, begrüßen zu dürfen.
Einstweilen grüße ich Sie herzlich aus Württemberg
Ihr
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
die IKM im März
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